„DIE STIMME VON DAVID BOWIE, DIE THEATRALIK VON ANTONY HEGARTY, DAFÜR PREIST MAN DIESE MUSIK“ – ROLLING STONE
INFOS
ARTIST
Scott Matthews
RELEASE DATE
20/04/2018
CATALOGUE NR.
GRCD/LP 939
TRACKLIST
END OF DAYS
THE DESERTER
WHERE I COME FROM
HAPPY END
DO YOU REALLY WANT TO HURT ME?
THE WISH
NOT JUST ANOTHER YEAR
CEASE AND DESIST
FLAME TREES
THE SIDEWALKS OF NEW YORK
WATCH & LISTEN
Story
„Von allen Alben, die ich bisher geschrieben habe, ist dies das erste, in dem es nicht um die Liebe im romantischen Sinne geht. Auch wenn es eine Ahnung von Romantik darauf gibt, betrifft sie nicht mein persönliches Liebesleben. Das Album handelt von Menschen und Orten, die nichts mit meinem unmittelbaren Liebesschmerz zu tun haben.”
Scott Matthew lacht, als er diesen letzten Satz sagt. Überhaupt lacht er gerade viel. So als sei nicht bloß eine Last von ihm abgefallen, sondern habe etwas Neues, Schönes begonnen, im Leben wie in der Musik. Der Schmerz mag nicht verschwunden sein. Doch Scott scheint auf Ode To Others seinen Blick verändert zu haben, gleichsam von innen nach außen.
Wohl keines der vergangenen fünf Soloalben von Scott Matthew ist musikalisch so vielschichtig, so reich und doch nie überbordend instrumentiert, so komplex arrangiert wie dieses neue, sechste. Ode To Others ist mehr noch als die Alben zuvor Ergebnis einer gemeinschaftlichen Arbeit an Songs. Insbesondere Jürgen Stark, der bereits bei This Here Defeat eine wesentliche musikalische Rolle nicht nur als Gitarrist, sondern auch als Hauptarrangeur und Produzent gespielt hatte, hat diese Rollen bei Ode To Others noch stärker übernommen; er diente auch als (Co-)Autor der Musik bei den meisten Songs. Scott schrieb, mit Ausnahme der drei Coversongs (Do you really want to hurt me?, Flame Trees, The Sidewalks of New York) die Lyrics und musikalischen Grundgerüste der Lieder. „Doch ich war mir zunächst gar nicht sicher, ob ich sie selbst überhaupt mochte – das wusste ich erst, nachdem sich Jürgen ihrer angenommen hatte und ihnen Persönlichkeit verliehen und all die wundervoll komplexen Schichten hinzugefügt hatte.“
Er sei, sagt Scott, sehr stolz auf dieses Album. „Ich glaube, es ist eines der besten, das wir bislang aufgenommen haben, aus vielerlei Gründen.“ Die Idee, es minimalistisch zu halten, habe bei diesem Album nun nicht wirklich gegolten, sagt er lachend. „Dennoch ist es nicht bombastisch geraten. Es klingt intim, obwohl es musikalisch vielschichtig ist. Und am Ende – steckt so viel Geschichte darin.“
Man könnte das Album Ode To Others für einen musikalischen Neuanfang von Scott Matthew halten. Doch das trifft es nicht ganz. Es ist vielmehr Ergebnis eines Perspektivwechsels. Von einem, der hinausschaut in die Welt, die der Gegenwart wie der Vergangenheit und sich dabei selbst auf neue Art und Weise entdeckt, als liebender, verehrender, manchmals aber auch als kritischer Betrachter.