all diese gewalt „alles ist nur Übergang“ neues Album & Single

„Alles ist nur Übergang“: So heißt das neue Album Max Riegers. Man kann dies als künstlerisches Credo betrachten, als Selbstbeschreibung, als ästhetisches Programm. Bei Max Rieger war es schon immer so; es ist immer schon alles im Übergang gewesen: im Werden, im Fluss. Seit über einem Jahrzehnt gehört er zu den prägendsten Künstlern im deutschen Pop, wandlungs- und erfindungsreich wie kaum einer sonst. Mit seiner Gruppe Die Nerven hat er dem elektrisch verstärkten Gitarrenrock hierzulande eine neue Gestalt geschenkt und neue Schärfe. Fünf Alben haben Die Nerven seit 2012 herausgebracht, zuletzt 2022 ihr schwarzes Album, finstere, harte, zugleich nihilistische und ironische Musik, getragen von großer Weisheit und dem Wissen um die Weisheit des Primitiven.

Bei Die Nerven spielt Max Rieger die Gitarre und singt, er trägt aber auch wesentlich zu dem Klangbild der Gruppe bei, zu den blitzenden Lichtern über dunklem Grund, die ihre Songs so unverwechselbar machen; manchmal scheint es, als wären ihre Wälle aus Sound mit bunt irisierenden Glasbausteinen durchsetzt. Denn Max Rieger ist auch ein großer Klangschöpfer, er ist jemand, der Musik und Ideen zu veredeln versteht, der sich ebenso inspirieren lässt wie er inspiriert. Für eine ganze Generation junger Künstlerinnen und Künstler ist er zu einem wichtigen, prägenden Partner und Mentor geworden, als Produzent und als unterstützender Songwriter. Er hat für Casper 2022 das Album „Alles war schön und nichts tat weh“ produziert (Platz 1 in den deutschen Album-Charts), er hat mit Mia Morgan, Stella Sommer, Ilgen-Nur, Jungstötter und Drangsal gearbeitet und zuletzt mit den legendären Noise-Pionieren Swans.

Wer die wahre Größe Max Riegers ermessen will, der – freilich – muss seine Soloalben anhören, die er unter dem Namen All diese Gewalt veröffentlicht. „Kein Punkt wird mehr fixiert“ hieß das Solo-Debüt 2014, seither sind zwei weitere Alben erschienen, das majestätisch-weiche „Welt in Klammern“ 2016 und das kühle „Andere“ von 2020. „Alles ist nur Übergang“ ist nun sein viertes Werk als All diese Gewalt, es führt die großen Linien des Rieger’schen Schaffens fort und hebt seine Kunst doch auf eine neue Ebene: So organisch, so schwebend hat seine Musik noch nie geklungen, so scheinbar anstrengungslos dahingespielt und zugleich intensiv, mit einem unwahrscheinlichen Gespür für Dramaturgien, für das rechte Maß zwischen dem Treibenlassen der Klänge und dem plötzlich alles ändernden Break.

Alles ist im Übergang, und alles befindet sich dabei an seinem richtigen Platz und in seiner richtigen Zeit: Von allen Solowerken, sagt Max Rieger, sei dies dasjenige, das sich am ehesten von selber ergeben habe und aus sich selber heraus. „An dem Album davor habe ich über vier Jahre gearbeitet, und ich wurde nie fertig, weil sich meine Vorstellungen von der Musik während des Prozesses ständig veränderten“. Dann kam die Corona-Pandemie, und er komponierte zwei Jahre lang gar nichts. Plötzlich aber ging alles ganz schnell: Die Lieder, die man auf dem neuen Album nun hört, seien binnen kürzester Zeit aus ihm herausgeflossen, „wie ein warmer Schwall Erbrochenes“, sagt er. Es ging alles sehr schnell, und dann war es auch sehr schnell wieder vorbei. Es kam der Schwall, und als er wieder versiegte, wusste Max Rieger, dass es gut damit war, „das Erbrochene war gewissermaßen aus einem Guss“.

„Alles ist nur Übergang“ von All diese Gewalt erscheint am 10. November 2023 via Glitterhouse Records. Hier vorbestellen: https://linktr.ee/alldiesegewalt

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