WER WIR SIND
Wir sind die Zukunftsoptimisten einer digitalen Gegenwart mit einer großen Liebe zur Musik, zum Vinyl, zur Qualität und zum Handwerk. Wir sind ein Hamburger Label mit vier Mitarbeiter:innen, einem Schwerpunkt auf Singer-Songwriting, Pop, Folk und Avantgarde und einer langen Geschichte. Wir haben viele Ideen.
Für unsere Musiker:innen wünschen, erkämpfen und schaffen wir Sichtbarkeit, Sicherheit, künstlerische Freiheit und eine nachhaltige Zukunft. Unsere Vision ist, gute Musik in einer schnelllebigen Gegenwart digital und physisch einträglich zu verkaufen, ohne dabei die falschen Kompromisse eingehen zu müssen.
Dabei sind und waren wir immer schon unabhängig, ein Indie-Label. In unserem Fall ist dieses Indie-Dasein besonders komfortabel, weil wir als Inhouse Label von Indigo Digital, der Indigo Musikproduktion + Vertrieb GmbH und der Herstellungsagentur Yellow Media GmbH in (und nicht für) einem optimalen Netzwerk agieren. Inhaltlich arbeiten wir mit unseren Künstlern individuell, maßgeschneidert und engagiert – wir wünschen uns gleichgesinnte Partner. Wir haben immer ein gemeinsames Ziel und das ist Sinn und Erfolg.
Wir wollen heute schaffen, was auch morgen Wert hat.

Jörn HeineckeR
GESCHÄFTSFÜHRER
SONGQUOTE
„Frieden ist, wenn alle gleich sind“
Kettcar // Balu // Album: Von Spatzen und Tauben, Dächern und Händen 2005

Malin HeineckeR
GESCHÄFTSFÜHERIN
[ Hamburg ]
malin@glitterhouse.com
SONGQUOTE
“That Bloody Mary`s lacking in Tabasco.”
Arctic Monkeys // Fluorescent Adolescent // Album: Favourite Worst Nightmare, 2007

Quintus Kannegießer
MAILORDER
[ Hamburg ]
quintus@glitterhouse.com
SONGQUOTE
“Louie, Louie, Louie, Lou-I
The bird’s the word and do you know why?
You gotta beat it with a stick
You gotta beat it ‚til it’s thick
You gotta live until you’re dead
You gotta rock ‚til you see red”
The Cramps // Garbage Man // Album: Songs The Lord Taught Us 1980

Archie Nolte
Mailorder
[ Hamburg ]
Archie@glitterhouse.com
SONGQUOTE
“Dance to the Beat of the Living Dead Lose sleep baby And stay away from bed Raw power is sure to come A runnin‘ to you“
Iggy & The Stooges // Columbia // Raw Power 1973
eure musik auf Glitterhouse
Wir bekommen eine Vielzahl an Bewerbungen – damit deine gehört wird, beachte bitte das Folgende: wir sind keine Booking Agentur. Anfragen für Konzertbuchungen (auch solche die das OBS betreffen) sind bei uns falsch.
Wir veröffentlichen Alben physisch und digital. Wenn ihr in eurem Schaffensprozess noch nicht ausreichend Songs habt, um ein Album zu füllen, seid ihr zu früh dran.
Bitte schaut euch an, ob ihr musikalisch und inhaltlich zu uns passt.
Wir brauchen (via Mail) einen Listening-Link (keinen Download, keine physischen Produkte), die Links zu euren Social Media Kanälen, Spotify, einer Homepage o.ä. und einen aussagekräftigen Absatz über euch selbst. Schickt eure Musik an Malin.
„Wir sind […] zu Glitterhouse gegangen, weil wir über die Jahre hinweg immer eine gute Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit denen hatten. Komplett frei von diesem Musikbusiness-Gequatsche, das man sich sonst überall anhören muss. Uns war es immer wichtig, dass die Leute, die unsere Musik veröffentlichen, uns auch autark sein lassen.“
Die Nerven, OX #164 (Oktober/November 2022)
Wo kommen wir her
Werfen wir einen Blick auf den Anfang, dann waren da zwei Männer (wenn man es genau nimmt eher noch Jungs, Rembert Stiewe war 17, Reinhard Holstein 21) zwei Bier (ok, vielleicht waren es mehr, aber wer will das heut noch so genau wissen), viel Musikliebe (hier nichts in Klammern, denn das WAR GENAU SO) und die große unbedarfte Lust einfach was zu machen: ein Fanzine, eine Band, Platten, ein Label… Und dann stand man da, mit 8000,- Mark und großen Plänen. 1983 war Glitterhouse gegründet und veröffentlichte seine allererste Platte: Declaration of Fuzz ist eine Compilation und für die Labelidentität ein Wegweiser: Nur Bands, die man liebt, die dem eigenen Anspruch genügen, die den Indie Spirit leben.
Als Vertriebspartner gewinnt man EFA (Energie für Alle) Nord, die Vorgängerfirma des heutigen Vertriebspartners und Labelinhabers Indigo, die Glitterhouse in ihrer programmatischen Ausrichtung und Nähe zur linken Szene inhaltlich nahesteht.
Ende 1980er Jahre wächst die Firma und damit der Gedanke, dass Glitterhouse über ein Hobby hinausgeht: das Label wird größer, wichtiger und für seine Inhaber zur Lebensperspektive. 1987 hatte man es auf 30 Veröffentlichungen gebracht. Mit der USA Reise Reinhard Holsteins, die im gleichen Jahr startet, beginnt das nächste große Kapitel in der Labelgeschichte: die Zusammenarbeit mit dem bahnbrechenden US Label Sub Pop, deren Europaableger Glitterhouse wird. Am 10. Oktober 1988 spielen Mudhoney, nun ein Glitterhouse Act, ihr erstes Europa-Konzert – schlagartig steht bei Glitterhouse kein Stein mehr auf dem anderen.

Mudhoney, Superfuzz Bigmuff [1988]
… verkauft sich im damals fast unvorstellbaren Ausmaß von über 30.000 Mal.

MONSTER MAGNET, SPINE OF GOD [1991]
… erfindet den Stoner Rock, bevor es diese Bezeichnung überhaupt gibt, und ist via Glitterhouse in Deutschland ein Jahr früher veröffentlicht als es in den USA erhältlich ist.
Noch ein Meilenstein dieser Jahre ist die Zusammenarbeit mit dem US Label AmRep (Amphetamin Reptile Records) und die bis heute legendäre Compilation Ugly American Overkill plus zugehöriger Tour.
Mitte der 90er verändert sich die Musik, die Branche und das Label. Während Grunge verklingt und das Label seine musikalische Ausrichtung erweitert, um sich einen Namen als das neue Zuhause von anspruchsvollem Singer-Songwriter zu machen, weicht Vinyl-Only einem neuen Medienmix. Und man erweitert sich auch geografisch, zu Beverungen gesellen sich Hamburg und Berlin. Alles wird ein bisschen urbaner, neuer, größer. Nicht umsonst ist Glitterhouse Records das erste deutsche Indie-Label, das ganz Europa vertrieben wird. Dabei ist das eigene Selbstverständnis im Kern nicht so viel anders geworden: Man entdeckt, managt und promotet vor allem Künstler aus dem Off der Charts, entwickelt sie und sich mit ihnen weiter.

The Walkabouts, New West Motel [1993]
… ist der Angelpunkt zwischen der inhaltlichen Ausrichtung der 80er und den SubPop-Jahren und der Neuorientierung zur Mitte der 90er.

16 Horsepower, Secret South [2000]
… ist eine absolute Herzensangelegenheit der Labelinhaber und steht stellvertretend für die häufig über Jahrzehnte andauernde enge Zusammenarbeit zwischen Glitterhouse und seinen Bands.
In den Folgejahren kommt es zu Inhaberwechseln und neuen Personalien; während Rembert Stiewe sich zunehmend auf das OBS konzentriert, verlässt Labelgründer Reinhard Holstein die Firma. Glitterhouse geht zwei Mal in neue Hände über und gehört ab 2018 Indigo. Musikalisch macht sich das nicht bemerkbar, da geht es mit ungebremster Leidenschaft weiter. Heute blickt man auf über 1000 Veröffentlichungen jenseits des Immergleichen. Und neben Singer-Songwriting, Pop und Alternative Rock kristallisiert sich zunehmend ein Schwerpunkt im anspruchsvolleren deutschen Postpunk heraus. Was allen Acts und uns gemeinsam ist: man kann alles Mögliche sein – aber niemals irrelevant!

Steiner & Madlaina, Cheers [2018]
… markiert den Beginn der Zusammenarbeit mit der bis heute Streaming-stärksten Band des Labels und leitet die Zeitenwende in das Digitalgeschäft ein.

Die Nerven, Die Nerven [2022]
… ist der Kritiker- und Presse-Liebling des Jahres, gelobt von allem was Rang und Namen hat. Ausgezeichnet und abgefeiert wie kaum eine andere Veröffentlichung setzt das selbstbetitelte „schwarze Album“ der Band Maßstäbe.
Zur Glitterhouse-Geschichte gehört 2018 auch die Zusammenführung mit dem Hamburger Urgestein der Indie-Musikszene: Indigo Musikproduktion + Vertrieb GmbH. Als Quasi-Allrounder und in der Zusammenarbeit mit den wirtschaftlich verbundenen Firmen Yellow Media GmbH (Tonträger Produktion) und 375 Media GmbH (Physischer Vertrieb) ist das nunmehrige Indigo-Inhouse-Label Glitterhouse Records in eine Firmenfamilie eingebunden, die nahezu sämtliche Prozesse der Musikbranche abdeckt.
Der vorerst letzte große Schritt eines Independent-Labels in die erste Reihe.
„Es gibt uns immer noch, das muss man erstmal schaffen. Wir haben uns immer mal wieder neu erfunden. Wir waren vielleicht nie der heißeste Scheiß, aber wir sind auch nie irrelevant geworden. Wir wollten nie die hipsten Typen sein, sondern einfach Musik herausbringen, die für uns spannend ist.“
Rembert Stiewe (Co-Founder), MINT, Ausgabe 54, August 2022
