„MIT „NAH DRAN“ IST DEN BEIDEN NACHDENKERINNEN, DIE IHREN SCHMEICHELNDEN INDIE-POP SCHON IMMER MIT SUBSTANZIELLEN TEXTEN AUFLUDEN, IHR MEISTERSTÜCK GELUNGEN.“ – GALORE
INFOS
ARTIST
RELEASE DATE
7.11.2025
CATALOGUE NR.
GRCD/LP/DIGITAL 1140
TRACKLIST
Credits:
Producers: Tillmann Ostendarp
Composers, Writers: Madlaina Pollina, Nora Steiner
Da bist du
Du kannst nicht gut allein sein
Woran liegts?
Hend mir nur wele glücklich si?
Ich hab alles und die Liebe satt
Stell sie mir vor
FairPlay
Ich war mein Leben lang, immer so nah dran
Mama, ich bin ein reicher Mann
Leon
Eines davor
U la la träum von dir
Überall
Der Mensch ist einsam, alles andere nur ein Versuch
WATCH & LISTEN
Story
Mit bittersüßer Schönheit bringt uns „Nah Dran“ die allerwichtigste Erkenntnis unserer Zeit bei: die Dinge und die Menschen sind ambivalent – und wir müssen lernen diese Widersprüche auszuhalten!
Das vierte Studio Album von Steiner&Madlaina und sein Release fallen genau mit dem 10-jährigen Band-Jubiläum zusammen. Als wolle man das und sich selber feiern, kommt auf „Nah Dran“ all das zusammen und zu einem Höhepunkt, was in der Band und den drei Vorgänger-Alben schon immer angelegt war, aber noch nie zuvor so on point: die große Textsicherheit, die mit ihrem Witz, Doppeldeutigkeit, Kritik und Botschaft, die den hohen Widererkennungswert ausmacht, und der Sound, der Indie und Pop ist, aber dieses Mal angereichert mit Posaune und Bläsern, Kinderchor, Klavier und orchestralen Momenten. Genauso tanz- und mitsingbar wie die vorherigen Alben und dennoch more sophisticated und Next Level.
Wir sind tatsächlich ziemlich nah dran an diesen beiden Frauen und ihrer Gedankenwelt. Was das Album auch in seiner Klang-Gestaltung umsetzt: indem die Songs organisch klingen, wir Handclaps hören, und dass die Instrumente tatsächlich gespielt wurden, handgemacht, alles filigran und präzise, aber niemals kalt und clean. Es gelingt, dem Hörer ein wenig das Gefühl zu geben, wir säßen neben denen in ihrem Wohnzimmer, es ist etwas Intimes darin.
Auch dieser Sound, wie schon die Texte, ergibt sich aus der Harmonisierung des Widersprüchlichen – klassische, warme, zärtliche Streicher und mit rockigen, rotzigeren Gitarren. Ein Kinderchor in der Erwachsenenwelt. Nostalgische Pop- oder Schlager-Anleihen mit Gegenwart, Feminismus und Widerborstigkeit. Musikalisch ist dieses Album facettenreicher als seine Vorgänger, Jazz, Pop, Indie, Rock, Avantgarde, a cappella, viele Backing Vocals… Man hört, wieviel Wert darauf gelegt wurde, jedem Instrument, den Melodien, den einzelnen Zutaten dieses Sounds ausreichend Raum zu geben und darauf zu achten, dass die Vielfältigkeit sich nicht aus Versehen gegenseitig in einer breiigen Klang-Suppe ersäuft. Das ist mit viel Bedacht geschehen und das Album wirklich exzellent produziert. So machen die musikalischen Welten und Anleihen, die vermischt werden, jeweils ihre eigenen Assoziations-Räume auf, die sich gegenseitig konterkarieren können; ein Dialog, der seine Zutaten präzise dosiert und nicht allein zum klanglichen Selbstzweck einsetzt.
Ähnlich dialogisch haben Nora Steiner und Madlaina Pollina, wie auch schon beim Vorgänger-Album, über Ländergrenzen hinweg zusammengearbeitet. Wie schon immer schickten sie einander ihre Songschnipsel, Entwürfe und lyrics als Sprachnachrichten hin und her. Um sich dann Feedback zu geben, Ratschläge, Meinungen auszutauschen. Sie arbeiten getrennt zusammen. Es sind diese Eigenständigkeit und die Individualität beider Künstlerinnen bei dem gleichzeitigen Commitment, als gleichberechtigt und in ehrlicher tiefer Freundschaft zu agieren, die Steiner&Madlaina so nachhaltig von der Masse abhebt (nicht nur der Musikschaffenden, sondern auch der Menschen).
Nora Steiner und Madlaina Pollina selber gehen immer All In – smart, kämpferisch, trotzig, witzig, zärtlich, sehr oft sehr cool, lebensklug. Man kritisiert Vieles, aber schont sich selber nicht und tritt niemals nach unten. Auf „Nah Dran“ üben sie Gesellschaftskritik durch Selbstkritik. Und Menschenliebe durch Eigenliebe. Das Resultat klingt eingängig, poppig, tanzbar, warm und schön und ist doch ein Statement wider die Versimpelung.







